Das erste Mal
Wer auf dem SUP unterwegs ist zum Yoga praktizieren, merkt schnell, dass bekannte Asanas (Haltungen) auf dem Board zu ungewohnten Herausforderungen werden können. Aber beachtet man ein paar Grundsätze, kommt man auch auf dem Board gut in den Flow. Generell gilt, je mehr Kontaktpunkte man zum Board hat um so einfacher ist es, die Balance zu halten. Der Körperschwerpunkt sollte immer gut mittig über der Mitte des Boards, super erkennbar durch den Griff, ausgerichtet sein. Je näher man sich mit dem Körperschwerpunkt am Board befindet, umso sicherer fühlt man sich häufig, vermutlich auch weil die potenzielle Fallhöhe dann geringer ist;-) Bezüglich Fallhöhe ist es häufig hilfreich, sich bewusst zu machen, dass im Falle des Falles, wenn man sich nicht mehr auf dem Board halten kann, man zwar ins Wasser fällt, aber mehr eben auch nicht passiert.
Ankommen auf dem SUP-Board
Sehr gerne beginne ich meine SUP Yogaeinheiten im Sitzen mit einer Meditation. Der Fersensitz (Vajrasana) bietet sich dabei hervorragend an – vorausgesetzt man hat keine Knieprobleme. Denn Hilfsmittel stehen auf dem SUP nicht zur Verfügung. Somit fehlt im alternativen Sitz mit gekreuzten Beinen die Möglichkeit, sich erhöht zu setzen, wie es sonst auf der Yogamatte gern gemacht wird. Ich liebe es, in der Meditation sich ein paar Momente zu nehmen, um bewusst auf dem Board und auf dem Wasser anzukommen, dem Untergrund für die dann folgende Yogapraxis.
Vertrauen zum SUP-Board aufbauen
Zum Start der Asanapraxis, insbesondere wenn man das erste Mal SUP Yoga praktiziert, ist es erleichternd, sich zunächst mit dem Board vertraut zu machen. Das geht besonders gut im Vierfüßlerstand. Verlagert man sein Gewicht von links nach rechts und von vorn nach hinten, stellt man fest, dass man gut getragen wird vom Board. Aktiviert man die Körpermitte indem man den Bachnabel zur Wirbelsäule zieht, lässt sich von hier aus auch gut ein Bein nach hinten oben auf Hüfthöhe heben. Der Fuß ist dabei geflext. Die Zehenspitzen schauen nach unten oder zur Seite, wenn man die Hüfte öffnen mag. Der Blick geht gerade nach unten auf’s Board für Länge im Nacken. Von hier aus kann man weitergehen und den entgegengesetzten Arm heben. Mit nur noch zwei Kontaktpunkten am Board merkt man schnell, wie sehr die Tiefenmuskulatur arbeitet. Möchte man weitergehen, beugt man mit der Ausatmung das ausgestreckte Bein und bringt das Knie mit dem entgegengesetzten Ellenbogen unter sich zusammen und rundet dabei den Rücken. Mit der nächsten Einatmung streckt man sich wieder in die Länge. Dies lässt sich gut wiederholen. Danach ist man definitiv vertraut mit dem Board.
Surya Namaskar auf dem SUP
Weiter geht es mit den Sonnengrüßen (Surya Namaskar) gern in unterschiedlichen Variantionen. In den schiefen Ebene hilft es sehr als Alternative die Knie zum Board zu bringen. Andersrum wenn man seine Tiefenmuskulatur besonders intensiv arbeiten lassen will, geht das, indem man die schiefe Ebene für mehrere Atemzüge hält und dabei mit dem Scheitel nach vorne und den Fersen nach hinten strebt und die Körpermitte ganz aktiv ist.
Let’s twist
Startend aus dem nach unten schauenden Hund (Adho Mukha Svanasana) wird die Balance herausgefordert, wenn man ein Bein (hier das linke) nach hinten oben hebt für den dreibeinigen Hund. Von hier aus platziert man den linken Fuß zwischen den Händen und bringt das andere Knie zum Board wie zur Vorbereitung des tiefen Ausfallschritts (Anjaneyasana). Die rechte Hand drückt fest ins Board und mit der Einatmung hebt man die linke Hand über die Seite nach oben. Wenn die Balance es zulässt, folgt der Blick der linken Hand. Wer noch mehr mag, streckt das rechte Bein aus im Twist. Übrigens alle sitzenden Twists wie der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) funktionieren auf dem Board genauso gut wie auf der Matte.
Let’s play!
Mit dieser Vorbereitung bietet es sich an, im späteren Verlauf der Yogapraxis noch ein wenig mehr mit der Balance zu spielen – insbesondere wenn das Wasser warm ist und die Sonne scheint. Ausgangsposition ist der Twist im tiefen Ausfallschritt mit rechtem Knie am Board. Man setzt sich tief mit dem Becken, winkelt das recht Bein an, senkt den rechten Arm nach hinten ab und schaut, ob man den rechten Fuß zu greifen bekommt. Der Blick geht gern über die rechte Schulter nach hinten. Let’s play! Es geht nicht darum, in der perfekten Asana anzukommen, sondern für mich steht viel mehr im Vordergrund die spielerische Freude in die Yogapraxis einzuladen und hier und da die eigenen Grenzen zu verschieben. Denn so oft existieren sie nur im Kopf!
Ein liebes Dankeschön geht an Fanatic für die tolle Möglichkeit euer Ambassador sein zu dürfen. Ein weiters Danke geht an den Seesport Wörthersee für die tolle Möglichkeit SUP Yoga zu praktizieren in der wunderschönen Kulisse des Wörthersees.